Herren I: HSG Fichtelgebirge – MTV Ingolstadt 43:27

Die Aussage, ein angeschlagener Wolf ist sehr gefährlich, bekam der bis dato Tabellenfünfte der Handball-Landesliga Nord, der MTV Ingolstadt, mit voller Wucht zu spüren. Die zur Zeit arg gebeutelte Herrenmannschaft der HSG Fichtelgebirge, Rückraumshooter Johannes Wippenbeck (abheilender Kieferbruch) und seit einer Woche auch Routinier Dominik Hartmann (Schulterverletzung), zeigte gegen die Oberbayern, was eine geschlossene Mannschaftsleistung bewirken kann.

HSG Fichtelgebirge: Broško, Gruber – Hammer (9), Burger (3), Bralic (2), Rödel (1), Flasche (5), Strýc (6), M. Tröger (6), Habedank (1), Ruckdäschel (1), Berger (2), Birner (7)
Zuschauer: 230
Schiedsrichter: Goeckel/Wölfel (Wendelstein/Röthenbach)
Strafzeiten: HSG 2, MTV 3
Spielfilm: 1:0, 4:2, 6:4, 6:7, 8:7, 9:9, 12:9, 13:11, 20:12, 22:13 (HZ), 24:15, 27:16, 28:18, 30:19, 32:20, 33:23, 36:23, 38:26, 43:27

Die HSG war von Beginn an hellwach und signalisierte, dass diese beiden Punkte das Fichtelgebirge nicht verlassen sollten. Nach Toren von Erik Hammer, der eine sehr starke Leistung bot, Stefan Flasche und Max Berger, stand es nach elf Minuten 6:4, obwohl der Vorsprung bis dahin durchaus hätte schon höher ausfallen können. Drei vergebene Chancen und ein Lattenknaller von Thomas Birner verhinderten zunächst eine höhere Führung.

Die Gäste, mit einer 3-2-1-Deckung im ersten Spielabschnitt agierend, versuchten durch einen ruhigen Spielaufbau, die quirlige HSG aus dem Rhythmus zu bringen. Mit ihrem stärksten Rückraumschützen Stefan Auernhammer, der es auf insgesamt neun Treffer brachte, gelang den „Schanzern“ nicht nur der Ausgleich, sondern auch die 7:6-Führung. Dies sollte aber die einzige Führung bleiben.

Die Oberfranken ließen nicht locker, störten geschickt den Spielaufbau und nahmen Auernhammer in Manndeckung. Beim Stande von 9:9 und mit einem stark reagierenden Keeper Miroslav Broško im Rücken, wurde den Oberbayern langsam aber stetig der Zahn gezogen. Als die HSG durch Thomas Birner, Adm Strýc und Konstantin Burger binnen zwei Minuten auf 12:9 davonzogen, kam die Auszeit von Gäste-Coach Romeo Stoica. Eine Auszeit, die den Gast keinen Schritt weiterbrachte. Im Gegenteil. Die HSG wirbelte die 3-2-1-Deckung der Gäste mächtig durcheinander oder setzte mit schnellen Kontern weitere sehenswerte Treffer. Ingolstadt konnte nur noch reagieren und musste mit ansehen, wie der Gastgeber seinen Vorsprung weiter ausbaute und mit einem 22:13 und unter anerkennendem Beifall in die Pause ging.

Die Gäste versuchten im zweiten Abschnitt mit einer 1-5-Deckung die Angriffe der HSG besser zu kontrollieren, mussten aber erkennen, dass gegen diese Fichtelgebirgler heute kein Kraut gewachsen war. Die HSG blieb am Drücker und schraubte den Vorsprung durch Markus Tröger und Erik Hammer bis zur 37. Minute auf 27:16. Ob ein stark auftretender Adam Strýc oder ein torhungriger Thomas Birner, der HSG-Express, bei dem sich jeder in die Torschützenliste eintragen konnte, war nun nicht mehr zu stoppen. Beim Stande von 32:20, Max Berger hatte gerade mit einer artistischen Leistung das runde Leder im Gästegehäuse versenkt, wurde der Widerstand der Oberbayern immer schwächer, die sich letztendlich ihrem Schicksal ergaben.

Für die HSG gilt es nun, diese Leistung zu kompensieren, wenn es am nächsten Sonntag, Anwurf 16 Uhr, zum Nachbarn TV Helmbrechts geht.

Bericht: Walter Lenhard