Angst mischt sich unter die große Vorfreude

In vier Wochen soll die Handball-Saison beginnen – mit Heimspielen für die HSG Fichtelgebirge und die SG Helmbrechts/Münchberg. Doch wird gespielt, dürfen Fans in die Halle?

"Wir hof­fen, dass wir end­lich mal wie­der ei­ne nor­ma­le Sai­son spie­len kön­nen." Uni­so­no ist die­ser Satz von den sport­li­chen Lei­tern Ulli We­ber (HSG Fich­tel­ge­bir­ge) und Chris­ti­an Sei­ferth (SG Helm­brechts/Münch­berg) zu hö­ren. Nicht oh­ne Grund: Groß ist bei bei­den die Angst, dass auch die drit­te Spiel­zeit in Fol­ge we­gen Co­ro­na nicht ge­spielt oder er­neut gecan­celt wird. Die Se­rie 2019/20 war im März 2020 erst un­ter- und dann ab­ge­bro­chen, die von 2020/21 nach drei Spiel­ta­gen für un­gül­tig er­klärt wor­den. Nun soll es am 18. Sep­tem­ber mit der nächs­ten Run­de los­ge­hen. Doch die In­zi­denz­wer­te im Land stei­gen von Tag zu Tag, ei­ne vier­te Co­ro­na-Wel­le ist im Gan­ge. Be­kom­men die Ver­ei­ne von den Kom­mu­nen das Okay, in ih­ren Hal­len zu spie­len? Dür­fen Zu­schau­er da­bei sein – und wenn ja wie vie­le?

21 08 21 ErikEi­nes ist klar: "Die Vor­freu­de bei al­len Be­tei­lig­ten ist na­tür­lich rie­sen­groß“, sagt Sei­ferth – und We­ber stimmt dem zu. Nach gut 18 Mo­na­ten oh­ne Hand­ball wol­len al­le un­be­dingt wie­der aufs Spiel­feld. Und zwar vor Fans. So wie der­zeit auch die Fuß­bal­ler ih­rem Hob­by vor An­hän­gern nach­ge­hen dür­fen. "Wie schön wird das, wie­der vor Zu­schau­ern zu spie­len“, schwärmt We­ber. Er und Sei­ferth wis­sen aber auch, dass sie die Fans nicht nur zur Stim­mung, son­dern vor al­lem auch zur Fi­nan­zie­rung ih­rer Mann­schafts­sport­art be­nö­ti­gen. "Oh­ne Zu­schau­er wer­den al­le Ver­ei­ne Pro­ble­me be­kom­men“, be­tont We­ber. So müss­ten Schieds­rich­ter- und Hal­len­kos­ten be­gli­chen wer­den, da­zu kä­men noch Fahrt­kos­ten zu den Aus­wärts­spie­len. "Auch für uns sind Zu­schau­er­ein­nah­men es­sen­zi­ell“, sagt Sei­ferth. Zu­dem müs­se auch ge­klärt wer­den, ob bei den Fans, so­fern sie in die Hal­le dür­fen, die so­ge­nann­te "3G-Re­gel“ – Ge­impf­te, Ge­ne­se­ne und Ge­tes­te­te – an­ge­wen­det wer­den kann.

Viel lie­ber wol­len die bei­den Ver­ant­wort­li­chen aber über das Sport­li­che re­den. Die HSG Fich­tel­ge­bir­ge und die SG Helm­brechts/Münch­berg sind nicht nur die hoch­ran­gigs­ten re­gio­na­len Teams bei den Her­ren und Da­men, sie ste­hen sich auch in den je­wei­li­gen Lan­des­li­gen Nord ge­gen­über. Bei den Her­ren wird in die­ser Spiel­zeit mit ei­ner klei­ne­ren 10er-Li­ga ge­spielt, bei den Da­men so­gar nur mit neun Teams. Da­für droht al­ler­dings fast der Hälf­te der Mann­schaf­ten der Ab­stieg. Über Sinn und Zweck die­ser Um­struk­tu­rie­rung wol­len sich bei­de nicht äu­ßern. Fakt ist: "Wir wol­len bei den Her­ren oben dran mit­spie­len“, er­klärt We­ber. Der am­bi­tio­nier­te TSV Ro­then­burg scheint der stärks­te Geg­ner im Kampf um den Ti­tel zu sein. Zum Auf­takt am 18. Sep­tem­ber ist die drit­te Mann­schaft des Bun­des­li­gis­ten HC Er­lan­gen zu Gast in Wun­sie­del. Und bei den Da­men strebt die HSG Fich­tel­ge­bir­ge nach dem frei­wil­li­gen Ab­stieg aus der Bay­ern­li­ga und ei­nem Um­bruch mit jün­ge­ren Spie­lern den Klas­sen­ver­bleib an.

Für die im Früh­jahr 2020 ge­grün­de­te SG Helm­brechts/Münch­berg steht bei den Her­ren noch das Pre­mie­ren­spiel aus. Die­ses soll nun am 18. Sep­tem­ber in Münch­berg ge­gen den TSV Lohr II statt­fin­den. Auch die SG hat ein Ziel: "Wir wol­len in die vor­de­re Ta­bel­len­hälf­te und nichts mit der Re­le­ga­ti­on und dem Ab­stieg zu tun ha­ben“, er­klärt Sei­ferth. Auch die im ver­gan­ge­nen Jahr auf­ge­stie­ge­nen Damen stre­ben den Li­ga­ver­bleib an.

Am 6. No­vem­ber wä­re dann die ers­te De­ryb­zeit, wenn in Helm­brechts die Da­men und Her­ren bei­der Ver­ei­ne auf­ein­an­der­tref­fen. "Hof­fent­lich dür­fen wir das auch spie­len, am bes­ten na­tür­lich vor vie­len Fans“, sa­gen und hof­fen bei­de – wie­der uni­so­no.

Handball: Ligeneinteilung Saison 2021/22

Herren

Landesliga Nord: HSG Fichtelgebirge, SG Helmbrechts/Münchberg, Haspo Bayreuth II, HC Erlangen III, SV Michelfeld, TSV Rothenburg, HSG Rödental/Neustadt, MTV Stadeln, TSV Lohr II,
TV Erlangen-Bruck II

Bezirksoberliga: HSV Hochfranken, TV Gefrees, HSG Fichtelgebirge II, SG Helmbrechts/Münchberg II, HC 03 Bamberg, HG Hut/Ahorn, TV Weidhausen, HG Kunstadt, SG Bad Rodach/Großwalbur

Bezirksliga: TV Schönwald, HSV Hochfranken II, HC 03 Bamberg II, Haspo Bayreuth II, TV Ebern, TV Ebersdorf, 12 Bamberg/Hallstadt, HSG Rödental/Neustadt II, HSC Coburg III, TS Lichtenfels

Bezirksklasse Ost: TSV Hof, TS Schwarzenbach, TV Marktleugast, HSV Hochfranken III, HSG Fichtelgebirge III, SG Helmbrechts/Münchberg III, HC Creußen

Bezirksklasse West: SG Kasendorf-Kulmbach, HC 03 Bamberg III, TV Michelau, TV Ebern II, HG Hut/Ahorn II, HG Kunstadt II, SG Bad Rodach/Großwalbur II und TV Weidhausen II.

Damen

Landesliga Nord: HSG Fichtelgebirge, SG Helmbrechts/Münchberg, HG Zirndorf II, TV Marktsteft, 1. FC Nürnberg Handball, HC Forchheim, HSG Mainfranken, HSG Pleichach, TS Herzogenaurach II

Bezirksoberliga: HSV Hochfranken, TV Gefrees, TV Marktleugast, SG Helmbrechts/Münchberg II, HC 03 Bamberg, TS Coburg, TSV Weitramsdorf, TV Hallstadt, TV Oberwallenstadt,
SG Kunstadt-Weidhausen, Haspo Bayreuth II

Bezirksliga: SG Marktleuthen-Niederlamitz I und II, TV Ebern, TSV Burgebrach, HG Hut/Ahorn, TSV Weitramsdorf II, HC Creußen, TV Hallstadt II, SG Kunstadt-Weidhausen II

Quelle: Frankenpost, Ausgabe Fichtelgebirge, vom 21./22.08.2021, Sport aus der Region, Bericht: Arndt Peckelhoff, Foto: Peter Perzl