Die Gäste aus der Domstadt waren zwar mit 11 Mann angereist, darunter befanden sich aber drei Torhüter. Als Johannes Wippenbeck mit zwei blitzsauberen Toren aus dem Rückraum nach eineinhalb Minuten das frühe 2:0 herauswarf, glaubten seine Mitspieler, dass es ein lockerer Spaziergang werden würde. Weit gefehlt! Fünf Minuten später stand es durch je zwei Treffer von Stork, Höll und Fischer, der an seiner früheren Wirkungsstätte ein sehr auffälliges Spiel bestritt, plötzlich 2:6 für die Gäste.
Langsam besann sich das Heimteam, dass zu einem Handballspiel auch eine gute Abwehrarbeit gehört. Dadurch konnte sich Christopher Gruber im Tor, unterstützt von seinen Vorderleuten, auch immer besser in Szene setzen. Es dauerte aber bis zur 21. Minute, ehe Mister Zuverlässig, Konstantin Burger, seine Farben mit dem 12:11 wieder in Führung brachte. Aber die erhoffte Sicherheit kam nicht zurück ins Spiel der HSG. Fehlende Passgenauigkeit, überhastet vorgetragene Angriffe und ein Tor der Gäste in Unterzahl, verhinderten eine höhere Pausenführung als das 17:16.
Völlig schläfrig kamen die Fichtelgebirgler aus der Kabine und ermöglichten es so den Gästen vom Main, innerhalb von vier Minuten sechs Tore zur 17:22-Führung zu erzielen. Scheinbar brauchte das Heimteam diesen Nervenkitzel, denn nach weiteren sieben Minuten und sechs Toren am Stück, führten sie wieder mit 23:22. Im Anschluss daran erspielten sich die Hausherren bei einer gut dreiminütigen Unterzahl, davon 45 Sekunden sogar in Doppelter (Johannes Wippenbeck und Milan Šedivec saßen draußen) ein 3:2. Dabei steigerte sich Filip Kaiser, der in der 2. Halbzeit für Gruber ins Tor kam, auch langsam zur Normalform. Das Spiel pendelte jetzt hin und her, wobei sich die HSG bis zur 52. Minute auf vier Tore (32:28) absetzen konnte. Begünstigt durch eine Zeitstrafe von Milan Šedivec konnten die nie aufsteckenden Gäste fünfeinhalb Minuten vor Schluss noch einmal auf zwei Treffer herankommen. Dem jungen Eigengewächs Janis Lichteblau war es vergönnt mit seinen beiden Treffern von Rechtsaußen zum 34:30 für die Vorentscheidung zu sorgen.
Trainer Milan Šedivec muss versuchen seiner Mannschaft mehr Konstanz zu vermitteln. Ansonsten wird es am kommenden Samstag sehr schwer, beim Spitzenteam Weidhausen/Ebersdorf etwas Zählbares mit in die Heimat zu nehmen.
HSG 2020 Fichtelgebirge: Gruber, Kaiser –Schlitter (3), Burger (10), Lichteblau (2), Wippenbeck (5), Zißler (3), Šedivec (5/2), Habedank (1), Fürbringer (4), von Dreusche, T. Birner (1)
Zuschauer: 150
Schiedsrichter: Gruner (Marktsteft) / Meier (Coburg)
7-Meter: HSG 2/3 / HC 6/6
Strafzeiten: HSG 6 / HC 5
Spielfilm: 2:0, 2:6, 6:7, 8:10, 12:11, 12:13, 16:14, 17:16 (HZ) 17:22, 23:22, 25:23, 27:24, 28:27, 31:27, 32:30, 34:31
Bericht: Jürgen Hartmann