Vor einer vollen Dreifachturnhalle in Marktredwitz empfing die HSG 2020 Fichtelgebirge den noch ungeschlagenen Spitzenreiter und Landesliga-Absteiger HSG Rödental/Neustadt zum letzten Heimspiel der Saison. Auch dank der mitgereisten Fans war die Stimmung in der Halle gigantisch. In dem schnell und hart geführten Spiel wechselte die Führung ständig und niemand konnte sich entscheidend absetzen.
In der 59. Minute war es Johann Zißler, der das Tor zum 34:33 erzielte und dem Gast nochmals die Chance zum Ausgleich gab. Diese Chance entschärfte Christopher Gruber im Tor, der eine überragende zweite Halbzeit ablieferte. In der Folge vergaben die Fichtelgebirgler leider die Chance, die Führung zu erhöhen und die HSG Rödental/Neustadt lief zum Tempogegenstoß. Dieser wurde dann jedoch zum Glück der HSG 2020 Fichtelgebirge verspielt und der Heimsieg war perfekt.
Bericht Walter Lenhard:
HSG 2020 Fichtelgebirge –HSG Rödental/Neustadt 34:33
"Das hat definitiv Spaß gemacht", jubelte Coach Ulli Weber über den knappen und letztendlich nicht unverdienten Sieg seiner HSG 2020 Fichtelgebirge gegen den bis dahin verlustpunktfreien Spitzenreiter der Handball-Bezirksoberliga, der HSG Rödental/Neustadt. Es war ein Sieg des Willens in einer Partie, die über weite Strecken bayerisches Oberliganiveau hatte.
Beide Teams waren von Beginn an hellwach. Der Tabellenzweite aus dem Fichtelgebirge hatte sich zum Ziel gesetzt Rödental die erste Saisonniederlage beizubringen. Konsequent in der Abwehr, mit einem bärenstarken Christopher Gruber zwischen den Pfosten, versuchte man die Gäste in die Defensive zu drücken. Der Tabellenführer spielte zunächst abwartend, profitierte in den Anfangsminuten von einer Zwei-Minuten-Strafe gegen den Gastgeber und ging mit 4:2 in Front. Eine Zwei-Tore-Führung die bis zur 16. Minute Bestand hatte. Dann sorgten Johannes Wippenbeck und Konstantin Wuttke für den 8:8-Ausgleich. In einer gut gefüllten Marktredwitzer Sporthalle wurde die Stimmung immer besser und die HSG-Fans peitschen ihre Mannschaft nach vorne. Die Gäste hielten dagegen und die Führung wechselte stetig. Mit schnellen Ballstafetten und einem konsequenten Draufgehen auf die Nahtstellen der Rödentaler-Abwehr sorgten Konstantin "Stanz" Burger und Moritz Schlitter binnen einer Minute für die 16:14-Führung. Die Fichtelgebirgler hatten in dieser Phase die Partie im Griff und schraubte den Vorsprung, trotz Unterzahl, bis zur 28. Minute auf 20:16. Die beiden Unparteiischen wirkten über die gesamte Spielzeit nicht immer souverän, was sich im Treffer 18 der Gäste widerspiegelte. Erst wurde das Tor für die HSG Rödental/Neustadt nicht gegeben, dann wieder gegeben, so dass es mit einer 20:18-Führung der Fichtelgebirgler in die Pause ging.
Mit viel Energie kam der Tabellenzweite aus der Kabine. Einmal Wippenbeck und zweimal Maximilian Schlitter, der sich auch als sicherer Siebenmeterschütze präsentierte, ließen die HSGF wieder auf 23:19 davonziehen. Die Hausherren schienen nun den richtigen Dreh gefunden zu haben, die Gäste auf Abstand zu halten. Der wieselflinke Burger, ein vor Kraft strotzender Johann Zißller und das Energiebündel Moritz Schlitter wurden immer mehr zur Gefahr für die Gästeabwehr, die ab der 43. Minute Johannes Wippenbeck in Manndeckung nahm. Eine Maßnahme die nicht so richtig greifen sollte, da Burger mit zwei weiteren Toren auf 29:25 erhöhte.
Der Spitzenreiter geriet langsam ins Wanken. Aber zwei Strafzeiten binnen fünf Minuten gegen die Fichtelgebirgler holten die Gäste wieder zurück ins Spiel. Vor allem ihr stärkster Werfer, Andreas Wolf, sorgte mit drei Toren in Folge für den 28:29-Anschlusstreffer. Als Daniel Metz zum 29:29 ausglich war die Partie wieder völlig offen und die Gäste agierten nun mit einer sehr offenen Abwehr. Aufkommende Nervosität war beim Gastgeber aber nicht zu spüren. Im Gegenteil. Keeper Christopher Gruber stand wie ein Fels in der Brandung und im Angriff waren es Moritz Schlitter und Burger, die ihre Farben wieder mit 31:29 in Front brachten.
In den Schlussminuten, beim Stande von 33:31 für die Hausherren, wurde die eine oder andere Abwehraktion der Gäste, zum Unmut der HSGF-Fans, nicht bestraft, so dass Rödental zum 33:33-Ausgleich kommen konnte. Die Halle kochte über, als Johann Zißler mit Urgewalt das Leder zum 34:33 in die Gäste-Maschen hämmerte. Ein leichtfertig hergeschenkter Ball hätte fast noch zum Ausgleich geführt. Aber im Gegenzug konnten die Gäste den Ball nicht mehr unter Kontrolle bringen, so dass dieser im Toraus landete und die Hausherren ihren Sieg mit stehenden Ovationen feiern konnten.
HSG 2020 Fichtelgebirge: Gruber, Bayer - Schlitter Maximilian (6/4), Wuttke (1), Burger (7), Schlitter Moritz (3), Zißler (5), von Dreusche, Wippenbeck (7/1), Purucker (1), Habedank (3), Fürbringer (1), Ruckdäschel, Birner
Zuschauer: 380
Schiedsrichter: Jäger/Uzun (TS Schwarzenbach)
Strafzeiten: HSGF 5, HSGR 1
Spielfilm: 1:0, 2:4, 3:5, 4:6, 5:7, 8:8, 8:9, 10:9, 11:12, 13:12, 14:14, 16:14, 18:15, 20:16, 20:18 (HZ) 23:19, 24:22, 25;23, 26: 24, 29:25, 29:29, 31:29, 32:30, 33:33, 34:33